Die Flussperlmuschel ist eine der großen Süßwassermuschel in Deutschland. Doch hier ist sie bereits vom Aussterben bedroht. Das hat unterschiedliche Gründe.
Die Muschel kann nur in Gewässern mit hoher Wasserqualität und viel Sauerstoff überleben. Diese Bedingungen sind immer rarer gesät, wodurch ihr Lebensraum schrumpft.
Aber auch der Rückgang der Bachforelle trifft die Flussperlmuschel hart. Die Bachforelle ist ein essentieller Bestandteil in der abenteuerlichen Entwicklung der Flussperlmuschel:
Im Sommer werden Millionen Muschellarven von der weiblichen Muschel ins Wasser abgegeben. Diese Larven heißen auch Glochidien.
Die Glochidien müssen nun darauf hoffen, in den nächsten Stunden von einer Bachforelle eingeatmet zu werden und an ihre Kiemen gelangen zu können. Dort leben sie parasitär - in unseren
Breitengraden ca. ein Jahr lang. Dabei richten sie in der Regel für die Bachforelle keinen dauerhaften Schaden an.
Finden die Glochidien keinen Wirtsfisch, sterben sie ab. Als Wirt kommt für sie nur die Bachforelle oder der Lachs in Frage.
Der Lachs ist in Deutschland jedoch seit einer Weile vollständig verschwunden. Durch Wiederansiedlungsprojekte kommt er nur langsam zurück.
Die Bedrohung für die Bachforelle sorgt dafür, dass die Glochidien keine Wirtstiere mehr finden. Da, wo die Forelle verschwindet, können auch die Muscheln nicht überleben.
Die Bachforelle muss nicht nur um ihrer Selbst willen geschützt werden. In der Natur ist alles in einem empfindlichen Gleichgewicht!