Die Blauflügel-Prachtlibelle hat ein entscheidendes Problem. Ihre Larven nehmen Sauerstoff deutlich ineffizienter als andere Libellenlarven auf. Deswegen muss der Sauerstoffgehalt in den
Gewässern, in denen die Eier und Larven leben, besonders hoch sein. Sinkt der Sauerstoffgehalt, sterben die Eier und
Larven schnell. Selbst nach einem erneuten Anstieg des Sauerstoffs schlüpfen noch missgebildete Tiere. Die Sterblichkeit bleibt deutlich erhöht.
Damit sind der Klimawandel und Gewässerbelastungen für diese Art eine große Gefahr.
Wenn das Wasser mit zu viel Nitrat belastet ist, kommt es zu Algenwucherungen. Die abgestorbenen Algen entziehen den Gewässern den dringend benötigten Sauerstoff. Ist dieser Effekt zu
groß, verschwinden die Libellenlarven. Um diese schöne und wichtige Art zu erhalten, muss der Nitrateintrag in Gewässer vermindert werden!
Aber auch der Klimawandel drängt die Libellenart zurück. Je wärmer ein Gewässer ist, desto weniger Sauerstoff gibt es in ihm. Steigt die Temperatur über 22 °C, führt das zu schweren
Schädigungen der Larven und zu einer verminderten Schlupfrate aus den Eiern. Grund dafür ist nicht die Temperatur sondern die damit verbundene verminderte
Aufnahmefähigkeit des Wassers für Sauerstoff und der damit geringere Sauerstoffgehalt. Der Klimawandel muss aus vielen Gründen bekämpft werden: Einer davon ist der Erhalt dieser
Libellenart!